TRAUERFEIER FÜR UNGLÜCKSOPFER |
Halle/MZ. - Vor über drei Wochen hat sich das schreckliche Unglück im Papiergroßhandel Igepa in Queis ereignet, bei dem zwei Menschen - Kai Loos (27) und Kai Böge (33) - auf tragische Weise ums Leben gekommen sind. Aber der Schmerz und die Unfassbarkeit seien noch immer so wach wie kurz."Wir brauchen solche Menschen." Bergner richtete anerkennende Worte an die Familien des THW-Helfers Kai Böge und des Igepa-Mitarbeiter Kai Loos. Beide seien einsatzbereit und für andere dagewesen. "Wir brauchen solche Menschen", sagte er. Der Unglücksfall habe eine besondere Tragik gehabt: "Es war eine ganz normale Erkundung, deren tödlichen Ausgang niemand auch nur ahnen konnte." Es sei kein Erdbeben in Pakistan, kein Tsunami in Südost-Asien gewesen mit hohem Risiko, sondern eine alltägliche Aufgabe, die im Unglück endete. Gerade deshalb zeige das Geschehene in besonderer Weise die Spannung zwischen Hilfsbereitschaft und uneigennützigem Engagement auf der einen Seite und dem Risiko für Leib und Leben, dem Helfende oft ausgesetzt sind, auf der anderen Seite. Doch ohne freiwilliges, bürgerschaftliches Engagement, ohne die Bereitschaft zum selbstlosen Einsatz für das Gemeinwohl könne die Gesellschaft nicht menschenwürdig gestaltet werden, sagte er. Nachdem die tödlich Verunglückten posthum mit dem Silbernen Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen des Landes Sachsen-Anhalt am Bande geehrt worden waren, sprachen mehrere Redner kurze Worte des Gedenkens, so der Präsident der Bundesanstalt THW, Albrecht Broemme, Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) und der städtische Beigeordnete Thomas Pohlack. Sichtlich bewegt sagte Igepa-Geschäftsführer Lothar Bauer, dass beide als Vorbilder in uns weiterleben werden, hätten sie doch Verantwortung übernommen, als Hilfe nötig war. Umrahmt wurde die Feier mit dem Mozart-Requiem, das vom Chor und Orchester der Kammerphilharmonie Leipzig sowie vom Karl-Forster-Chor Berlin aufgeführt wurde. Mit einem langen Trauerzug vom Markt zum Kongress- und Kulturzentrum klang die Feier aus. Jeder verunglückte THW-Mitarbeiter wird bundesweit auf ähnliche Weise geehrt. In der über 50-jährigen Geschichte der Organisation sind insgesamt neun Helfer ums Leben gekommen. Bundesweit gibt es 80 000 Mitarbeiter in 700 Ortsverbänden. Warum das Hochregal in Queis, auf dem Tonnen von Papier lagerten, zusammenbrach, ist noch nicht geklärt. |
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