19.05.2008 Beste Debattierer aus Münster - "Klartext"-Verein Halle richtete Turnier aus Charme, Witz und Wissen - Studenten im Rede-Wettstreit
Halle/MZ/hpo. Nicolas Friebe ist zwar nordostdeutscher Debattiermeister. Ins Finale des bundesweiten Redewettstreits für Studenten, der von Freitag bis Sonntag an der Uni Halle ausgetragen wurde, kam der Student der Geschichtswissenschaft mit seiner Mannschaft Göttingen 2 jedoch nicht.
Der 26-Jährige nahm es sportlich - dabei sein ist alles, meinte Nicolas, der gerne Leute unterhält, am liebsten einen ganzen Saal. Obwohl sein Team -nach Losentscheid - für eine einheitliche Steuerpolitik in Europa sprechen musste, debattierte er das schwierige Thema nicht trocken, sondern mit Witz: "Gute Argumente allein reichen nicht aus, man muss sie überzeugend, logisch und locker rüberbringen." 100 Studenten versuchten das drei Tage lang mehr oder weniger erfolgreich, diskutierten rund 35 Stunden Themen aus Politik, Kultur, Bildung und Sozialem, ehe der Sieger feststand: die Mannschaft aus Münster mit Lukas Haffert und Julian Schneider. Thema des Finales für die vier besten Teams (jeweils pro und kontra) in der gut besuchten Aula des Löwengebäudes war die Verankerung der humanitären Intervention in der UN-Charta. Lukas Haffert siegte nicht nur mit seiner Mannschaft, sondern wurde auch zum besten einzelnen Redner von der Ehrenjury gekürt. Ihr gehörten unter anderem Uni-Rektor Wulf Diepenbrock und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundes-Innenministerium, Christoph Bergner (CDU), an.
Felix Till vom halleschen Debattierclub "Klartext" durfte nicht mitreden - das dürfen die Gastgeber nie. Der 22-jährige Politikstudent hatte dennoch viel zu sagen - als einer der Organisatoren, obgleich er "in den letzten Tagen kaum zum Schlafen" gekommen war, wie er erzählte. Denn von der Unterbringung und Verpflegung der Gäste bis hin zum Rahmenprogramm und der Sponsorensuche lag alles in der Hand des Debattierclubs.
Dass das rhetorische Kräftemessen mit Charme, Witz und Wissen erfolgreich über die Bühne ging, sei ein schöner Lohn für all die Mühen, zumal der Rede-Marathon zum ersten Mal in Halle stattfand. Nicolas Friebe meinte am Ende, dass wohl alle gewonnen hätten, zumindest an Erfahrung. Denn wer nicht reden könne, habe meist auch nichts zu sagen, so seine Erfahrung. |