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FAZ Christoph Bergner 60

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2008
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde Christoph Bergner Opfer des "Magdeburger Modells". So wurde 1994 in Sachsen-Anhalt die erste rot-grüne Minderheitsregierung genannt, die sich mit Stimmen der PDS wählen ließ. Sie war es auch, die den CDU-Politiker Bergner um das Amt des Ministerpräsidenten brachte. Nur ein halbes Jahr war er Landesvater gewesen; nach zwei glücklosen Vorgängern der erste seines Landes aus dem Osten. "Einer von hier" lautete seine Eigenwerbung schon, bevor er 1991 die Führung der Landtagsfraktion übernommen hatte. Er sei kein Held gewesen in der DDR, hat der gebürtige Zwickauer und Vater dreier Kinder stets zugegeben und auf seine Biographie verwiesen: Konfirmation und Jugendweihe; NVA-Wehrdienst, aber Ablehnung, Offizier zu werden; Eintritt in die Block-CDU, aber ohne die Absicht, eine politische Karriere zu machen. Als gelernter Rinderzüchter wurde Bergner 1974 in Agrarwissenschaften promoviert. 1989 gründete er das "Neue Forum" mit, das die erste landesweite Oppositionsgruppe in der DDR war. Bergner machte sich in der CDU schnell Freunde, auch wegen seiner Bescheidenheit. Zuweilen sieht man ihn noch heute mit dem Rad durch das Berliner Regierungsviertel fahren. Unter Bundeskanzler Kohl wurde Bergner 1995 für drei Jahre stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender. Bundeskanzlerin Merkel machte ihn, der seit 2002 im Bundestag sitzt, zum Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesinnenministerium. An diesem Montag wird Christoph Bergner 60 Jahre alt. (wus.)

 

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