Samstag, 30. November 2024

 
 

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Kampfsport gegen Jugendgewalt - 15.4.10

Der Verein Boxring Eintracht ist mit Sozialprojekt in den Ring gestiegen.
VON MICHAEL FALGOWSKI
HALLE/MZ - Jeder Sportverein leistet auch Sozialarbeit. Ein dennoch ungewöhnliches Projekt bietet seit einem Dreivierteljahr am Rande Neustadts der Verein Boxring Eintracht an. Der harmonieträchtige Name der Truppe klingt ebenso paradox wie ihr Motto: Boxen statt Gewalt. "30 Kinder aus der ganzen Stadt verbringen inzwischen regelmäßig zwei- oder dreimal in der Woche am Nachmittag ihre Freizeit bei uns. Sie trainieren, die Jüngeren spielerisch, und sie werden gleichzeitig auch durch Lehrerstudenten betreut", sagt Achim Hermann vom Verein.

Mit 20 Mitgliedern ist "Eintracht" im August in den eigenen Boxring an der Eissporthalle gestiegen. Heute sind es 120 Sportler. Inzwischen ist die gesamte bisherige Abteilung Boxen des Großvereins SV Halle integriert.
"Jugendgewalt mit einer Kampfsportart zu bekämpfen, das funktioniert offenbar. Weil dabei Regeltreue erlernt und Grenzen gesetzt werden", sagt Christoph Bergner. Der CDU-Staatssekretär im Bundesinnenministerium besuchte den halleschen Boxring. Zur Zuständigkeit von Bergner, der auch Präsident des SV Halle ist, gehört auch der Bereich Aussiedlerfragen und Integration. Im Programm "Integration durch Sport" unterstützt Berlin zwischen 2008 und 2010 knapp 500 entsprechende Projekte mit 16,5 Millionen Euro.

"Ich bin in der Schule besser geworden seit ich boxe. Und die Lehrer kommen mit mir besser klar als früher", sagt der 14-jährige Spartak Mkrtstigan. Seine Familie ist vor elf Jahren aus Armenien gekommen. Mindestens dreimal in der Woche geht er zum Training. Der 14-Jährige besucht die Sekundarstufe der Schiller-Schule. Ein anderer Junge ergänzt: "Wir müssen auch unsere Noten zeigen. Die Studenten helfen uns bei den Hausaufgaben." Beispielsweise Lehramtsstudentin Nicole Schmidt: "Für uns ist es eine Praxisschulung, die es im Studium wenig gibt." Künftig soll auf der schulisch-sozialen Betreuung im Verein noch mehr Gewicht liegen, so Andreas Günther vom Bereich Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der halleschen Universität. "Kinder, die boxen, haben meist größere schulische Probleme als etwa rhythmische Sportgymnastinnen", sagt er. Im Verein kümmern sich vier Trainer und fünf Studenten um den boxerischen Nachwuchs. Möglich sei dies nur durch Sponsoren, erläutert Achim Hermann. Durch sie hätten auch schon Jugendliche einen Ausbildungsplatz erhalten. Und: Die Boxhalle an der Eissporthalle konnte nur so für 110 000 Euro renoviert und mit Boxsäcken und Fitnessgeräten ausgestattet werden.

 
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